Sie interessieren sich für das Thema Aktivitätsmonitoring oder haben eine konkrete Fragestellung hierzu? Dann nutzen sie unsere langjährige Erfahrung und Kompetenz und lassen Sie uns gemeinsam die optimale Lösung für Ihr Vorhaben finden.
movisens bietet sowohl objektive als auch subjektive Möglichkeiten die körperliche Aktivität im Alltag zu erfassen. Sei es mit mobilen Sensoren, Smartphone-basiertem Experience Sampling oder einer Kombination aus diesen Verfahren.


Empfehlungen für Aktivitätsmonitoring


Messung von Schritten, Aktivitätsklassen, Bewegungsintensität bzw. Aktivitätslevel

Akzelerometer wie der Move 4 erlauben die kontinuierliche, objektive Erfassung von körperlicher Aktivität im Alltag. Aus den Beschleunigungsdaten lassen sich z.B. die Anzahl der Schritte, Aktivitätsklassen (wie sitzen, gehen, joggen), die Bewegungsintensität und Aktivitätslevel bestimmen. Durch den Einsatz eines Drucksensors kann die Aktivitätsklassifikation erweitert werden. So kann der Move 4 mit hoher Genauigkeit normales gehen oder treppensteigen unterscheiden.


Energieumsatzschätzung im Alltag

Mit Hilfe des Aktivitätssensors Move 4 kann der Energieumsatz einer Person im Alltag geschätzt werden. movisens verwendet hier ein zweistufiges Konzept. Es wird zuerst eine Aktivitätsklasse erkannt (z.B. sitzen, gehen, joggen, treppensteigen). Für diese Klasse wird dann das passende Modell gewählt und damit aus den Beschleunigungsdaten und personenbezogenen Daten (Alter, Größe, Gewicht) sowohl der Energieumsatz als auch MET-Werte berechnet. Eine weitere Verbesserung der Schätzung wird durch einen Drucksensor (Barometer) erzielt.


Energieumsatzschätzung bei sitzenden Aktivitäten

Möchte man den Energieumsatz in Situationen mit körperlicher Aktivität schätzen, in denen die Person sitzt (wie Fahrradfahren, Krafttraining oder Rudern) empfiehlt movisens den EKG- und Aktivitätssensor EcgMove 4. Bei diesen Aktivitäten wird viel Energie aufgewendet, der Körper selbst erfährt aber wenig Beschleunigungen. Somit ist eine genaue Energieumsatzschätzung nur machbar, wenn man die Herzrate in Zusammenhang mit den Beschleunigungsdaten erfasst.

Auszug aus Aktivitätsbericht: Energieumsatz und MET-Level

GPS-basiertes Aktivitätsmonitoring

Aktivitätsmonitoring ist nicht ausschließlich mit mobilen Sensoren möglich. Auch mit Smartphones können Daten zum Aktivitätsmonitoring aufgenommen werden. So kann mit Hilfe der Experience Sampling Plattform movisensXS über GPS der Aufenthaltsort des Nutzers bestimmt werden. Die Software erfasst über einen stromsparenden Algorithmus GPS Punkte des Nutzers und kann damit Standortprofile erstellen und auswerten um z.B. eine Wegstrecke zu errechnen.
Mit weiteren Funktionen bietet movisensXS neben dem reinen erfassen von GPS-Punkten fortgeschrittene Lösungen zum Aktivitätsmonitoring. So können z.B. bestimmte GPS-Punkte mit Radien definiert werden (ein sogenannter Geofence). Das Smartphone kann dann einen Fragebogen starten, wenn sich der Proband in einen solchen Geofence hineinbewegt, diesen verlässt oder sich eine bestimmte Zeit in einem aufhält.


Subjektive Erfassung der körperlichen Aktivität

Ist man neben den objektiven Maßen der körperlichen Aktivität auch an subjektiven Parametern, wie z.B. der Motivation für eine körperliche Aktivität, oder das Befinden dabei interessiert, bieten sich Methoden des Experience Sampling an. Diese erlauben eine Erfassung der subjektiven Daten in Echtzeit und vermeiden dadurch die retrospektive Verzerrung der Ergebnisse. movisens bietet dazu die Experience Sampling Plattform movisensXS an, die die Erfassung von Fragebogen oder Tagebüchern über Smartphones ermöglicht.


Gemeinsame Erfassung von objektiven und subjektiven Aspekten der körperlichen Aktivität

Sollen nicht nur Sensordaten sondern auch gleichzeitig subjektive Daten erfasst werden, so lässt sich dies durch die Kombination von movisensXS und dem Aktivitätssensor Move 4 lösen. Mit Hilfe von Experience Sampling können so zusätzliche Informationen über Subjektive Abfragen mittels Smartphone erfasst werden. Es ist sogar möglich die Fragen automatisch z.B. zu Beginn oder nach Ende einer Aktivität oder Ruhephase zu triggern.



Beispielstudien

Paracelsus 10.000

Paracelsus 10.000 ist ein großes Untersuchungsprogramm durch das der Gesundheitszustand der Salzburger Bevölkerung erhoben und analysiert werden soll. Ziel ist es, Ursachen und Zusammenhänge für Stoffwechsel-, Herz-, Lungen-, und Neurodegenerative Erkrankungen zu erforschen, um gezielte Präventionsmaßnahmen gegen Schlaganfall, Herzinfarkt und Diabetes sowie andere Erkrankungen entwickeln zu können. Im Rahmen dieses Projekts wird die körperliche Aktivität mit dem Move II über einen Zeitraum von 8 Tagen erhoben um den Zusammenhang von körperlicher Aktivität und Stoffwechsel, Herz-Kreislauf und Biomarker zu ermitteln.


PEZ

Das ZI (Zentralinstitut für Seelische Gesundheit) Mannheim führt eine Pilotstudie "PEZ Studie" zur Wirkung von Umweltfaktoren auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit durch. Im Rahmen der PEZ-Studie werden die Zusammenhänge von Umgebungsbedingungen, Alltagsstressoren und Persönlichkeitseigenschaften untersucht, um Mechanismen zu erkennen, die Menschen langfristig widerstandsfähig oder anfällig für psychische Erkrankungen machen. Mit Hilfe mobiler Geräte werden alltägliche Bewegungsmuster auf satellitengestützten Karten ermittelt und mit movisensXSper Smartphone Fragen zur Befindlichkeit im Alltag kombiniert. Zudem werden neben Ambulantem Assessment auch Gewebeproben analysiert und bildgebende Verfahren eingesetzt.


Wissenswertes

Körperliche Aktivität stellt einen entscheidenden Faktor in der Bekämpfung der zurzeit epidemischen Probleme dar, die für die Gesundheitssysteme in aller Welt eine neue Herausforderung bedeuten. Aufgrund dieser Bedeutung für Prävention und Gesundheitsförderung hat die Förderung körperlicher Aktivität eine hohe Public-Health-Relevanz.
Soll in wissenschaftlichen Studien die Auswirkung körperliche Aktivität erfasst werden, stehen prinzipiell verschiedene Methoden zur Verfügung, die ja nach Fragestellung und Anwendungsfall verschiedene Vor- und Nachteile aufweisen.
Subjektive Erhebungsmethoden wie Fragebögen oder Tagebücher sind vom Erinnerungsvermögen der Studienteilnehmer abhängig und daher anfällig für eine Verzerrung der Daten. Die Validität retrospektiver erhobener Selbstberichte bezüglich körperlicher Aktivität hat deswegen eine sehr geringe Korrelation gegenüber objektiven Messverfahren.
Die objektive Messung körperlicher Aktivität kann mit Beschleunigungssensoren (Akzelerometern) und Herzfrequenzmessgeräten erfolgen. Durch die Kombination von Herzfrequenzmessung und Akzelerometrie können die Messfehler, die durch ein einzelnes Verfahren entstehen, eingeschränkt werden. Zum Beispiel sind Akzelerometer nicht anfällig für emotionale Reaktionen. Im Gegensatz dazu können die Herzfrequenzmessgeräte auch Bewegungen wie Radfahren und Schwimmen erfassen, die mit einer Steigerung der Herzfrequenz einhergehen. Die kombinierte Messung ermöglicht eine genaue Bestimmung des Energieumsatzes in Alltagssituationen.


Literatur

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WHO (World Health Organization) (2010) Bewegung und Gesundheit in Europa: Erkenntnisse für das Handeln. Gesundheit Österreich GmbH Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich.