Der heutige technologische Stand bietet die großartige Möglichkeit benutzerfreundliche, personalisierte Ecological Momentary Interventions (EMIs) anzubieten. Als EMIs, bezeichnet man Maßnahmen, die den Menschen im Alltag (in Echtzeit) und in ihrer natürlichen Umgebung (im realen Leben) angeboten werden.
Die Lösungen von movisens machen Ecological Momentary Interventions mit Leichtigkeit realisierbar.


Empfehlungen für EMIs


Verschiedene EMI-Varianten werden durch movisens ermöglicht, die sich im Umfang der genutzten Daten und in der Komplexität der technischen Umsetzung unterscheiden. In der Umsetzung der Interventionen gibt es vielfältige Möglichkeiten.

Dabei können die Interventionen durch unterschiedliche Ereignisse ausgelöst werden, wie z.B. die Antworten in einem Fragebogen, Ereignisse auf dem Smartphone (mobile Sensing) oder von einem Sensor gemessene Werte (SensorTrigger). Es kann aber auch eine aufwendige Auswertung auf einem Analyseserver durchgeführt werden, bei der auch die Historie von Fragebogen- und Sensordaten berücksichtigt wird.

Die dadurch ausgelösten Interventionen können entweder in Form von Text, Audio oder Video präsentiert werden. Es kann aber auch ein vom Server generiertes Feedback präsentiert werden oder die Intervention mit Gamification Elementen angereichert werden.


Mögliche Auslöser für die Interventionen


Fragebögen mit Verzweigungen für direktes Feedback

Fragebögen können so erstellt werden, dass auf bestimmte Antworten weitere Inhalte, wie z.B. Interventionen, ausgelöst werden. Diese Verzweigung kann entweder durch sogenannte Sichtbarkeitsregeln oder durch den Einsatz von mutable Values realisiert werden.


Nutzung von Smartphone- und Kontextinformationen

Interventionen die in Abhängigkeit von Situationen erfolgen sind sehr effektiv. Der Einsatz von Smartphones bzw. mobiler Sensorik dient hier zur Bestimmung der optimalen Interventionszeiten, kann aber auch zur Anpassung der Interventionen an eine Situation oder zur Integration der Situation in die Intervention verwendet werden.


Nutzung von Sensorinformationen

Möchte man bspw. das Verhalten hinsichtlich körperlicher Aktivität beeinflussen und ein aktiveres Leben anstreben, so kann man körperliche Inaktivität mit Sensoren aufzeichnen und diese dann als Auslöser für Interventionen nehmen (Trigger-Funktion).


Nutzung einer webbasierten Infrastruktur zur Bestimmung des Zustandes der Befragten

Bei den bisherigen Varianten wurde die Intervention in Abhängigkeit von der momentanen Situation ausgelöst. Soll dabei auch die Historie betrachtet werden, um z.B. Veränderungen und Trends in der Intervention zu berücksichtigen, ist der Einsatz eines Analyse-Servers möglich.

Mit einer Online-Plattform lassen sich erfasste Daten während der Studie herunterladen und Studienkonfigurationen können während einer laufenden Studie angepasst werden.
Mehrere Benutzer können auf die Online-Plattform zugreifen und gleichzeitig Teilnehmer hinzufügen oder verwalten. Währenddessen kann direkter Kontakt mit den Teilnehmern aufgenommen werden. Erhobene Daten können täglich automatisch statistisch ausgewertet oder auch verschlüsselt weitergeleitet werden.

Vorteil: Eine individuelle Trainingskontrolle ist möglich


Mögliche Gestaltung von Interventionen


Ecological Momentary Intervention mit Gamification

Neben der Implementierung komplexer Interventionsschemata wurde eine Gamification-Komponente entwickelt, über die Probanden für das Durchführen von Interventionen Punkte sammeln und in Levels aufsteigen können. Es ist möglich, Texte in Item-Formaten farblich zu gestalten und komplexere Sichtbarkeitsregeln von Item-Formaten zu definieren. Darüber hinaus erlaubt ein neues ColorPickerItem dass der Proband eine Farbe auswählen kann. Über einen Mutable Value Editor kann man Mutable Values im Laufe einer Studie einsehen und editieren, um zum Beispiel Studienarme zur Studienlaufzeit einzustellen. Zudem wurde movisensXS um die Funktion: Fragebögen zum Testen unabhängig vom Sampling Schema starten zu können; erweitert.



Beispielstudien

EMIcompass Projekt

Im Rahmen der EMIcompass Studie wurde ein mobiles Training entwickelt, das im Alltag dann Hilfe anbietet, wenn sie gebraucht wird. Mobile Übungen im Alltag der Teilnehmer werden mittels Studienhandy (Smartphone) angeboten. Psychische Widerstandskraft und das Selbstmitgefühl sollen gestärkt werden.


SmartAct: Forschung zum Gesundheitsverhalten

SmartAct ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt mit dem Ziel das Gesundheitsverhalten durch den Einsatz mobiler Technologien (Smartphones) und Interventionen langfristig zu verbessern.

BipoLife Studie

BiPoLife-Projekte zeigen die movisens Expertise bei der Entwicklung und Durchführung komplexer EMA / Mobile-Sensing-Studien für die klinische Therapie von Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen.
BipoLife A3 - ein Smartphone basiertes ambulantes Monitoring von Frühwarnsymptomen einschließlich echtzeitdatenabhängiger therapeutischer Intervention in der Langzeitbehandlung der Bipolaren Störung.

CoCA - Comorbid Conditions of Attention deficit / hyperactive disorders

Das Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT, entwickelte im Rahmen des CoCA-Projekts in Zusammenarbeit mit movisens ein m-Health-System. Dies generiert individualisiertes Feedback und sendet Erinnerungen zur aktuellen Behandlung, um somit die Teilnehmer mehr für die Übungen der Intervention und auch für die Lichttheraphie zu motivieren.


Wissenswertes

Als Ecological Momentary Interventions kurz EMIs, werden Behandlungen bezeichnet, die den Menschen im Alltag (in Echtzeit) und in ihrer natürlichen Umgebung (im realen Leben) angeboten werden.


Literatur

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19646331
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5329983/