Die Elektrodermale Aktivität ermöglicht einen hervorragenden Einblick in die Aktivität des autonomen Nervensystems einer Person.
Dementsprechend ist die EDA-Messung, bei korrekter Anwendung, eine genaue Methode zur Erkennung emotionaler Erregung und kann zur Veranschaulichung des Zusammenhangs von Reiz und physiologischer Reaktion angewendet werden.

movisens verfügt über langjährige Erfahrung und Kompetenz in der Aufzeichnung elektrodermaler Aktivität im ambulanten Setting. Gerne unterstützen wir auch ihr Projekt und erstellen gemeinsam ein auf ihr Vorhaben maßgeschneidertes Konzept.


Empfehlungen für EDA Monitoring


EDA-Messung im Alltag

Voraussetzung für die Aufzeichnung elektrodermaler Aktivität im Alltag ist die korrekte Anwendung und Platzierung der Elektroden, sowie eine vollständige Reinigung der Hautstellen an welchen die Elektroden angebracht werden. Um den Sensor im Alltag als Störfaktor möglichst gering zu halten empfiehlt movisens den EdaMove 4 an der nicht dominanten Hand zu platzieren. Möchte man Probanden untersuchen, die sehr viel mit den Händen arbeiten, empfiehlt es sich, den EDA-Sensor am Fußgelenk zu platzieren um Bewegungsartefakte zu minimieren.


Langzeitmessung (≥24 h)

Der EdaMove 4 zeichnet Rohdaten des Hautwiderstandes und des Hautleitwertes über einen Zeitraum von bis zu 4 Wochen auf und eignet sich somit hervorragend, zur permanenten Untersuchung des emotionalen Zustandes einer Person im Alltag.
Bei Messungen die über 24 Stunden andauern empfiehlt movisens die zu verwendenden Klebeelektroden 1-2 x pro Tag zu wechseln.


Kurzzeitmessung ( ̴ 5 min)

Der EdaMove 4 bietet die Möglichkeit gezielt einzelne Situationen im Alltag zu überprüfen oder spezifisch gewählte Handlung zu erfassen. Soll beispielsweise die emotionale Erregung während eines Meetings im beruflichen Alltag oder ein digitales Erlebnis unterschiedlicher Zielpersonen betrachtet werden, ist dies durch kurzzeitige Messungen der EDA realisierbar. Um bei Messungen über ein paar Minuten oder mehrere Stunden eine hohe Signalqualität zu erzielen empfiehlt movisens die Verwendung von Klebervlies um die Elektroden optimal zu fixieren.


EDA- und Aktivitäts - Messung

Der EdaMove 4 zeichnet neben elektrodermaler Aktivität snychron die Beschleunigung, den barometrischen Druck, die Drehrate und Temperatur auf. Dies ermöglicht es Artefakte, die typischerweise die Auswertung von EDA-Daten im ambulanten Setting erschweren, zu identifizieren und zu isolieren.


EDA- und Herzratenvariabilitäts - Messung

Möchte man genau definierte Auswirkungen der physischen Belastung untersuchen so kann man unterschiedliche Sensordaten synchron aufzeichnen. Um beispielsweise die Auswirkungen von Angst auf die Performance beim Klettern zu untersuchen wurden mit dem EdaMove 4 und dem EcgMove 4 gleichzeitig Daten aufgezeichnet.


EDA und Interaktives Ambulantes Assessment (IAA)

Physiologische und subjektive Daten im Alltag gemeinsam zu erfassen ist dank des integrierbaren SensorTriggers mit movisensXS realisierbar. Über eine Bluetooth-Schnittstelle sind alle mobilen Sensoren von movisens in der Lage die Ergebnisse der in Echtzeit gemessenen und analysierten Daten an ein Smartphone (mobiles Endgerät) zu übertragen. Daraus können Fragebögen in movisensXS getriggert werden, um eine Abfrage zu starten.
Dieses Triggern ermöglicht eine Erfassung der subjektiven Daten genau zu den Zeiten, zu denen physiologisch etwas Interessantes (Anstieg der HR und-/oder der Beschleunigung) gemessen wird. Durch den kombinierten Einsatz von EDA-Messung und IAA können schnell und einfach kleinere Interventionen im Alltag direkt durchgeführt werden.



Beispielstudien

Pilot study in a climatic chamber: daylight effects on aspects of health and wellbeing not related to vision

Estudo piloto em câmara climática: efeito da luz natural em aspectos de saúde e bem-estar não relacionados à visão; Diese Pilotstudie wurde in einer Klimakammer durchgeführt wobei analysiert wurde, welchen Einfluss, natürliches Licht (oder dessen Fehlen) auf Variablen hat, die im Zusammenhang mit dem Gesundheits- und Wohlbefinden von Individuen stehen.


Assessment of Physiological Outcomes of Gamification in a Cultural Tourism Guide on smartphones

Seit mehr als 10 Jahren arbeitet das Institut für Geographie und Nachhaltigkeit der Universität Lausanne an der Bewertung, dem Schutz und der Förderung des Geokulturerbes. Es wurde eine Bewertungsmethode für Geotope entwickelt, die von mehreren anderen Universitäten weltweit verwendet wird (Reynard, Coratza und Regolini-Bissig 2009). movisens hat hierfür einen Smartphone-basierten interaktiven Leitfaden für didaktische Routen entwickelt, der mehrere Umweltthemen abdeckt. Hier erfahren Sie mehr über "Assessment of Physiological Outcomes of Gamification in a Cultural Tourism Guide on smartphones"


Wissenswertes

Leitfähigkeit der Haut

Die elektrodermale Aktivität ist ein kurzzeitiges Absinken des elektrischen Leitungswiderstandes der Haut, bewirkt durch die typische Erhöhung des Sympathikotonus bei emotional-affektiven Reaktionen. Dabei kommt es zu einer erhöhten Schweißsekretion, entsprechend zu einer Zunahme der Hautleitfähigkeit. Maßeinheit der Hautleitfähigkeit ist im Internationalen Einheitensystem das Siemens.
Der EDA Sensor von movisens (EdaMove 4) verwendet die Methode der exsomatischen Messung. Hierbei wird ein schwacher Strom an die Haut angelegt und entweder der Strom oder die Spannung konstant gehalten. Die Messung der Leitfähigkeit, bei welcher die Spannung konstant gehalten wird, ist die am Häufigsten verwendete Methode, da man mit dieser am besten zwischen 2 Testpersonen vergleichen kann. Die Leitfähigkeit wird in Siemens (1 S = 1/Ω) gemessen. Da die Leitfähigkeit der Haut sehr gering ist wird aber meistens μS benutzt (typisch: 2 – 20μS, phasische Veränderung nur 0.02-1μS). Meistens werden ca. 0.5 V an die Haut angelegt.

Phasische EDA:
Es werden kurzzeitige Anstiege der elektrischen Leitfähigkeit der Haut gemessen, die durch einen Reiz hervorgerufen werden. Die erhöhte Leitfähigkeit der Haut tritt 0,5 bis 4 Sekunden nach einem Reiz auf und flacht schnell wieder ab.


Tonische EDA:
Hierbei wird die elektrische Leitfähigkeit der Haut über einen längeren Zeitraum gemessen. Dieses „Level“ der Hautleitfähigkeit ändert sich mit emotionalen Zuständen über einen längeren Zeitraum. Z.B ruft Angst eine erhöhte tonische EDA hervor. Je intensiver der Reiz ist, desto kürzer die Reaktionszeit.

Was ändert sich in der Haut?
Die Schweißdrüsen sind verstärkt aktiv, dadurch wird mehr Schweiß abgesondert und der elektrische Widerstand der Haut sinkt. Wenn der Schweiß verdunstet steigt der Widerstand. Da aber auch schon ein Anstieg der Leitfähigkeit gemessen werden kann kurz bevor der Feuchtigkeitswert der Haut ansteigt, kann auch die Aktivität der Schweißdrüsen selbst für kurzzeitige Schwankungen verantwortlich sein.

Was löst die Veränderung aus?
Die Schweißdrüsen und damit die EDA werden durch das vegetative Nervensystem gesteuert, welches nicht willentlich beeinflussbar ist. Deshalb gibt der EDA Wert unverfälschte Antworten, welche nicht willentlich direkt zu beeinflussen sind. Allerdings gibt es viele Faktoren, die die EDA beeinflussen; wie Atmung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Muskelaktivität, oder Reaktionen und emotionalen Zustände die man meistens wirklich messen will.


Latenzzeit
Bei der Arbeit mit EDA-Messungen ist zu beachten, dass die elektrodermalen Reaktionen, Erhöhung der Hautleitfähigkeit, mit einer gewissen Latenzzeit auf externe Reize erfolgen.


Literatur

Boucsein, W. (2012). Electrodermal Activity. Second Edition. Springer.