Empfehlungen und bewährte Methoden zur Messung von „Sedentary Behavior“
Vorschläge für valide und reliable Erfassung von „sedentary behavior“
- Lösung 1: Geringe körperliche Aktivität entspricht „sitzen“
Sitzen soll gemessen werden und es ist bekannt, dass zum Beispiel in einem Büro die Angestellten ihre Arbeit ausschließlich sitzend verrichten. Somit kann angenommen werden, dass geringe körperliche Aktivität „sitzen“ entspricht. In diesem Fall kann der Aktivitätssensorensor Move 3 an der Hüfte getragen werden. Allerdings ist dadurch nur eine grobe Abschätzung von “sedentary behavior“ möglich.
- Lösung 2: Unterscheidung zwischen sitzen/liegen & stehen
In diesem Fall wird der Aktivitätssensor Move 3 am Oberschenkel befestigt – basierend auf verschiedenen Winkeln der Beschleunigungsachsen ist es möglich zwischen sitzen/liegen & stehen zu differenzieren. Jedoch ist es nicht möglich zwischen sitzen und liegen zu unterscheiden (Byrom, Stratton, McCarthy, & Muelhausen, 2016).
- Lösung 3: Erfassung von „sedentary behavior-Veränderungen“ und der Intensität der körperlichen Aktivität
In diesem Fall ist es notwendig sowohl die Körperposition, als auch den Energieumsatz zu erfassen. Dies ist möglich, in dem ein Aktivitätssensor Move 3 am Oberschenkel (sitzen/liegen vs. stehen) befestigt wird und ein Aktivitätssensor Move 3 am Oberkörper oder der Hüfte (stehen/sitzen vs. liegen) um den Energieumsatz zu bestimmen (Holtermann, et al., 2017).
- Lösung 4: Erfassung von „sedentary behavior-Veränderungen“ mit zusätzlicher statischer Belastung
In diesem Fall bietet die Verwendung des EcgMove 3 zusätzliche Daten zur Bestimmung des Energieumsatzes. Ein Aktivitätssensor Move 3 wird am Oberschenkel (sitzen/liegen vs. stehen) und der EKG-und Aktivitätssensorensor EcgMove 3 am Oberkörper (stehen/sitzen vs. liegen) angebracht. Diese zusätzliche Aufzeichnung des EKG-Signals ermöglicht es den Energieumsatz während statischen Tätigkeiten besser abzuschätzen aufgrund der linearen Beziehung zwischen kardiorespiratorischem Stress und des Energieumsatzes (Holtermann, et al., 2017).
- Lösung 5: Erfassung von „sitzen“ und subjektiver Parameter
Sollte eine Intervention nötig sein oder zusätzliche subjektive Parameter erhoben werden, besteht die Möglichkeit, einen Fragebogen über die Experience Sampling Plattform movisensXS mittels SensorTriggers während sitzenden Tätigkeiten zu triggern. Dieser Trigger erscheint z.B. 30 Minuten nachdem sitzen detektiert wurde auf dem Smartphone. Dadurch ist es möglich mehr detailliertes Feedback und somit genauere Einblicke in den Alltag von Probanden zu erhalten.